DGB Hessen – Thüringen:
Abstandsregeln in allen Schularten müssen bestehen bleiben. Schulöffnungen nur mit Arbeitsschutz und Hygienestandards
Die Kultus- und Bildungsminister in Hessen und Thüringen folgen dem Vorschlag der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, den Schulbetrieb wieder voll aufzunehmen - die bisherigen Abstandsregelungen sollen dabei ersatzlos aufgeben werden. Der DGB lehnt das Aufgeben der Abstandsregeln ab. Die Schulen dürfen auf keinen Fall unter Verzicht auf Arbeitsschutz und Hygienestandards geöffnet werden.
Dazu erklärt der stellvertretende Vorsitzende des DGB Bezirks Hessen – Thüringen Sandro Witt „Auch die für Schule zuständigen Minister in Hessen und Thüringen, Alexander Lorz und Helmut Holter verlieren offenbar unter dem großen öffentlichen Druck die Nerven. Anders ist nicht zu erklären, dass die Ministerien nun auch kopflos und ohne Abstands-regeln die Schulen in den Normalbetrieb schicken wollen. Die Öffnung der Schulen ist tatsächlich für Eltern und Schüler*innen ein wichtiger Schritt. Dieser Schritt darf aber auf keinen Fall unter Verzicht auf Arbeitsschutz und Hygienestandards erfolgen. Wenn mehr als hundert Schülerinnen und Schüler samt Lehrkräften dicht an dicht im vollgepackten Pausenraum beim Mittagessen sitzen, wird jeglicher Infektionsschutz aufgegeben. Das ist verantwortungslos gegenüber den Beschäftigten im Bildungssystem, aber auch gegen-über den Kindern und Jugendlichen. Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Vorerkrankungen wird so erst recht nicht gelingen. Gerade für diese Kinder und Jugendliche braucht es ein ausgeklügeltes Hygienekonzept, sonst wird Isolation statt Inklusion die Folge sein. Wir wissen um die fatalen Auswirkungen des Corona bedingten Ausfalls des Schulunterrichts und die Verschärfung von Gerechtigkeitslücken als Folge. Gerade des-halb ist es aber notwendig, den Normalbetrieb mit Bedacht zu öffnen. Sonst droht im Zweifel ein ungewollter zweiter Lockdown im Herbst.“
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