Mercedes Benz erhält Großauftrag von ESWE Verkehr
Das europaweite Ausschreibungsverfahren für die Batteriebusse von ESWE Verkehr ist erfolgreich beendet: Mercedes Benz wird die ersten 56 vollelektrischen eCitaro-Busse liefern und als Generalunternehmer auch für den Umbau des Betriebshofes, die Ladeinfrastruktur sowie das Lademanagement verantwortlich sein. Damit wird ein wichtiger Baustein der Vision von ESWE Verkehr, den ersten komplett emissionsfreien ÖPNV in Deutschland anzubieten, nun Wirklichkeit.
„Jetzt sind wir am Ziel. Wir haben hart um dieses Leuchtturmprojekt gekämpft und mussten, um eine hervorragende Qualität zu erhalten, auch Verzögerungen hinnehmen“, resümiert ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Frank Gäfgen. Das Projekt mit allen seinen Facetten sei nicht nur Pionierarbeit, „sondern ein wenig auch wegweisende Grundlagenforschung zum Thema Elektromobilität im ÖPNV“. Denn deutschlandweit gebe es kein Programm, bei dem neben dem Umbau einer großen Busflotte auch das gesamte Betriebshofmanagement komplett neu geplant und vergeben werde.
Auch für Mercedes Benz ist das Projekt in Wiesbaden Neuland. Ulrich Bastert, Leiter Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses: „Omnibusse und Infrastruktur aus einer Hand, das ist bisher einmalig aber absolut sinnvoll. Wir sollten uns dieser Aufgabe zumindest einmal projekthaft stellen, um weitere Anstöße zu gewinnen, wie ein Gesamtsystem optimiert werden kann.“
Bildquelle:ESWE Verkehr
Der Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden freut sich, „dass noch in diesem Jahr der erste Batteriebus durch unsere Landeshauptstadt rollen wird“, so Sven Gerich. „Wir haben es als einzige Stadt in Deutschland bisher geschafft, ein Dieselfahrverbot abzuwenden und sind für unseren Luftreinhalteplan von der Deutschen Umwelthilfe sogar gelobt worden – daran hat ESWE Verkehr mit seinen mehr als 1.000 Mitarbeitern und den vielen innovativen Projekten wie der Umrüstung der Dieselbusflotte auf Elektromobilität einen großen Anteil.“
Die Umrüstung der Busflotte von ESWE Verkehr auf Elektro-Busse (E-Busse) sei der wichtigste Baustein zur Verhinderung eines Dieselfahrverbots in Wiesbaden gewesen, meint auch Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Daneben gebe es weitere Vorteile: „Das Thema Klimaschutz gewinnt erfreulicherweise bei den Menschen zunehmend an Bedeutung, wie wir aktuell jeden Freitag im Rahmen der Aktion 'Fridays for Future' sehen können. Mit der Einführung der Elektro-Busse gehen wir als Stadt hier mit gutem Beispiel voran. Ich danke den Stadtverordneten für ihre Weitsicht, über den ESWE-Wirtschaftsplan die notwendigen Investitionen bereitgestellt zu haben. Wiesbaden wird davon enorm profitieren."
Die Beschaffung der Batteriebusse und der Ausbau der Ladeinfrastruktur werden durch das Bundesumweltministerium (BMU) gefördert. Ein Zuwendungsbescheid an ESWE Verkehr über 14,5 Millionen Euro liegt seit Ende 2018 vor. Das BMU stellt Mittel für 80% der Mehrkosten bereit, die beim Kauf eines Batteriebusses gegenüber den Kosten eines Dieselbusses anfallen. Die Ladeinfrastrukturen werden zu 40% mit BMU-Mitteln gefördert.
„Durch die Förderung von E-Bussen im Nahverkehr tragen wir zur Marktdurchdringung der Elektromobilität im ÖPNV bei und unterstützen Städte wie Wiesbaden dabei, umwelt- und klimaschonender zu werden“, erklärt Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth. „Diese Unterstützung kommt der gesamten Stadtbevölkerung zu Gute und hat Modellcharakter für andere Kommunen. Für die hessische Landeshauptstadt wird ein deutsches Unternehmen die ersten 56 Batteriebusse liefern, das ist ein gutes Signal für den Industriestandort Deutschland.“
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